Synopsis
Uli Aumüller im Gespräch mit dem Weimarer Komponisten Hans TutschkuVor allen Dingen müssen sie sich diese Musik vollkommen anders vorstellen, die sie jetzt zu hören bekommen. Gedacht ist sie für Räume, die von 4 oder 8 oder 16 Lautsprechern umgeben sind, so daß die Klänge wandern und während ihrer Wanderschaft ihre Dichte, Geschwindigkeit, Intensität und Farbe verändern, also zugleich den Raum verändern, in dem sie wandern, oder eilen, oder hetzen, oder stehen bleiben, sich konzentrieren, aufplatzen wieder, sich verstreuen, in mehreren simultanen Bewegungen gleichzeitig, den Raum einschnüren, ihn erweitern, kurzum: Es sind zwar die gleichen Klänge, die gleichen akustischen Informationen, die sie nur stereo, eingezwängt zwischen links und rechts zu hören bekommen, was ihnen aber fehlt, ist ihre dritte Dimension, ihre Räumlichkeit, Leiblichkeit, und es bleibt nur ein matter Abglanz von dem Eindruck, sich inmitten einer Klangskulptur zu befinden, wie im Innern eines Körpers, der vibriert und bebt, vor Erregung, vor Energie, eines Körpers, der lebt.
Manuskript zur Sendung
Interview mit Hans Tutschku
