English subtitles available for all 20 films on 18 DVDs.
Synopsis
Die legendäre Chronik der Kinder von Golzow ist mit über 43 Stunden Laufzeit die älteste Langzeitbeobachtung des internationalen Films. Mit einem neuen dritten Bonusfilm liegt die Gesamtausgabe erstmals im schlanken Schuber zum Sonderpreis vor.
Im Jahre 1961 − wenige Tage nach dem Bau der Berliner Mauer − gemeinsam in Golzow (Oderbruch) eingeschult und erstmals gefilmt, führte das Leben die »Kinder von Golzow« nach acht, zehn oder zwölf Jahren auf verschiedenen Wegen auseinander. Ihre Geschichten − und die mit ihnen verbundenen Blicke auf unterschiedliche Lebenswirklichkeiten − veranschaulichen sowohl ein Stück Geschichte der DDR wie auch das Leben in Zeiten nach der deutschen Wiedervereinigung. 2007 schlossen Winfried und Barbara Junge die Reihe ab.
Eine Langzeitbeobachtung wie die über die KINDER VON GOLZOW ist eine Innovation und will den Zuschauer dazu bringen, genau hinzusehen und zuzuhören. Er soll sich wieder erkennen im Mitmenschen, sich mit dem durchschnittlichen Zeitgenossen in Vergleich setzen.
Wenn ich erst zur Schule geh’ (1961, S/W, 14 min.) 1961 begegnen sie sich zum ersten Mal, Winfried Junge und die „Kinder von Golzow“. Die Kamera beobachtet die Siebenjährigen im Kindergarten, am ersten Schultag, beim Lernen und Spielen. Wunderschöne Studien vom Beginn der berühmten Golzow-Reihe.
Nach einem Jahr (1962, S/W, 14 min.) In seinem zweiten Film beobachtet Junge feinfühlig den Schulalltag einer ersten Klasse im Dorf Golzow. Der Zuschauer erlebt hautnah Freude, Begeisterung und auch Kummer der Kinder im Unterricht, wie auch bei ersten kleinen Ausflügen der Kinder ins Leben und ihre nähere Umgebung.
Elf Jahre alt (1966, S/W, 30 min.) Der dritte Golzow-Film zeigt die Elfjährigen so aufgeschlossen, schön und fröhlich, wie sie sich später nie wieder zeigen werden. In der 5. Klasse sind sie längst eine verschworene Gemeinschaft. Der Unterricht bringt mit neuen Erkenntnissen auch neue Fragen.
DIE JUGENDJAHRE DER KINDER VON GOLZOW
Wenn man vierzehn ist (1969, S/W, 36 min.) Sie sind nun keine Kinder mehr. Junge Staatsbürger profilieren sich. Die Zeit vor der Jugendweihe und ihrer Feier. Sie besuchen Weimar und das ehemalige KZ Sachsenhausen. Manche entscheiden sich, nach der 8. Klasse in den Beruf zu gehen, andere möchten in der Kreisstadt das Abitur ablegen.
Die Prüfung (1971, S/W, 19 min.) Die Abschlussprüfung der Sechzehn- und Siebzehnjährigen am Ende der 10. Klasse. Jetzt soll jeder Einzelne zeigen, was er kann und wer er ist. Ein letztes Klassenfest, ehe die Gruppe auseinander geht.
Ich sprach mit einem Mädchen (1975, S/W, 30 min.) Ein Klassentreffen der etwa Zwanzigjährigen in der alten Schule. Erinnerungen werden ausgetauscht, Neues berichtet. Eine von ihnen, Marieluise, erzählt von ihrer Liebe, ihrer Arbeit, ihren Ansprüchen an sich.
Anmut sparet nicht noch Mühe (1979, S/W+F, 106 min.) Nach vielbeachteten Arbeiten, die die Kinder von Golzow zwischen Einschulung und Abschlussprüfung zeigten, vermittelt Anmut sparet nicht noch Mühe eine erste Gesamtsicht auf achtzehn Jahre Leben im Oderbruch. Das Porträt einer Generation. Alltag, Entwicklungen und Schicksale in einem DDR-Dorf.
Lebensläufe - Geschichte der Kinder von Golzow in einzelnen Porträts (1980, S/W+F, 256 min.) Nach fast zwanzig Jahren Beobachtung der „Kinder von Golzow“ zieht Lebensläufe Bilanz. Neun Kinder werden in einzelnen Porträts vorgestellt, vom Sandkasten bis zur Berufswahl und Familiengründung.
Diese Golzower - Umstandsbestimmung eines Ortes (1984, S/W+F, 100 min.) Rund um die Festwoche zum 675jährigen Bestehen Golzows entstand für das DDR-Fernsehen ein Porträt des Dorfes, seiner Landschaft und Landwirtschaft in Vergangenheit und Gegenwart. Zum ersten Mal wird auch die Elterngeneration skizziert und die neuesten Veränderungen im Leben einiger „Kinder von Golzow“.
DIE KINDER VON GOLZOW NACH DER WENDE
Drehbuch: Die Zeiten (1992, S/W+F, 284 min.) Erste filmische Rückblicke nach dem Fall der Mauer im Rahmen eines Wiedersehens am Tag der Deutschen Einheit 1991. Einzelporträts der „Kinder von Golzow“ beschreiben die Gedanken und Gefühle in der neuen Lebenssituation, nach dem Ende der DDR. Geschichte und ihre Auswirkung auf den Menschen wird in diesen sehr persönlichen Filmen nachvollziehbar. Im ersten Golzow-Film nach der Vereinigung zeigen Barbara und Winfried Junge, wie sich die Welt „ihrer Kinder von Golzow“ verändert. Ein selbstkritischer Film mit zahlreichen Szenen, die vor 1989 unmöglich gewesen wären.
Das Leben des Jürgen von Golzow (1994, S/W+F, 192 min.) Der erste Lebenslauf eines der „Kinder von Golzow“ nach der Wende erzählt vom Werdegang des ersten Helden des ersten Films. Mit Jürgens strahlendem Lächeln fing 1961 alles an. Das vorhandene reichhaltige Material spiegelt die Erfahrungen des Malers und Tapezierers, frühe Zufriedenheit, Sehnsüchte und Enttäuschungen wieder.
Die Geschichte des Onkel Willy aus Golzow (1995, S/W+F, 146 min.) Für seinen jüngsten Sohn blieb der schöne Willy mit den schwarzen Locken lange der „Onkel Willy“. Inmitten einer Welt der Beständigkeit führte ausgerechnet dieser Golzower ein unruhiges, rastloses Leben. Und dann gerät auch er in den Strudel der Wende.
Was geht euch mein Leben an. Elke - Kind von Golzow (1997, S/W+F, 125 min.) Sie erzählt nicht gern von sich, die zielstrebige Elke, die immer eines der eigenwilligsten „Kinder von Golzow“ war. In ihrem Porträt von 1997 erscheint sie als eine emanzipierte Frau, sie hat Beruf und Kinder. Und einen beinahe typischen DDR-Lebenslauf.
Da habt ihr mein Leben. Marieluise - Kind von Golzow (1997, S/W+F, 141 min.) Beschrieben werden die unterschiedlichen Lebenswege der beiden Freundinnen, Elke aus katholischem Elternhaus, Marieluise aus einer evangelischen Familie. Marieluise sucht lange nach einem eigenen Weg und hofft auf einen Neuanfang nach der „Wende“. Für sich und ihren Mann, den Flieger-Offizier aus der Regierungsstaffel.
Brigitte und Marcel - Golzower Lebenswege (1998, S/W+F, 110 min.) Der Lebensweg von Brigitte ist kurz und traurig. Als erste ihrer Klasse starb sie 1984, nur neunundzwanzig Jahre alt. Der Film beobachtet, wie ihr Sohn Marcel aufwuchs, wie er die Jahre nach dem Ende der DDR erlebte und selbst Vater wurde.
Ein Mensch wie Dieter – Golzower (1999, S/W+F, 123 min.) Weil er im ersten Schuljahr sitzen blieb, war er der Älteste der Klasse. Als Frohnatur gehörte er bald zu den Lieblingen des Filmteams. Er lernte Zimmermann, heiratete und wurde Vater von drei Kindern. In der DDR erhielt er die Chance als Auslandskader zu arbeiten. Heute sieht er sich zunehmend von Arbeitslosigkeit bedroht. Manchmal scheint es, als ob ihn nur noch der Blick zurück so recht froh machen könnte.
Jochen – ein Golzower aus Philadelphia (2001, S/W+F, 119 min.) Jochen, Sohn eines Landwirtschaftsfunktionärs, der im brandenburgischen Philadelphia, dann in Golzow und zuletzt in Bernau bei Berlin aufwuchs, ging nur ein Jahr in Golzow zur Schule. Das Schwergewicht mit dem ausgeprägten Sinn fürs Praktische wurde Melker, war Grenzsoldat, heiratete und lebt mit seiner Frau und den drei Kindern in Bernau. Ebenso enttäuscht von der DDR wie über ihr Ende ist er heute mit jedweder Politik quitt.
Eigentlich wollte ich Förster werden - Bernd aus Golzow (2002, S/W+F, 138 min.) Schon als Schüler zog Bernhard Oestreich praktische Arbeit dem Büffeln fürs Abitur vor und bereut bis heute nicht, nach der 10. Klasse im Petrolchemischen Kombinat Schwedt die Lehre begonnen zu haben. Heute arbeitet er dort als Meister; sein Arbeitgeber, umbenannt in PCK Raffinerie GmbH, bietet bislang relativ sichere Arbeitsplätze. Weil die Oestreichs stets Familiensinn bewiesen, haben sie gemeinsam große Veränderungen bewältigt. So vermittelt die individuelle Perspektive dieses Einzelportraits sehr persönliche Einblicke in mehr als 40 Jahre deutsch-deutschen Familienlebens.
Und wenn sie nicht gestorben sind… Die Kinder von Golzow - Das Ende der unendlichen Geschichte 1. + 2. Teil (AT; 2006, S/W+F) Als die Chronik der Kinder von Golzow begann, wurde die Oderbruchschule als zehnjährige Schule eingerichtet. Inzwischen gibt es nicht mehr genug Kinder, das Haus wird künftig nur noch als Grundschule genutzt. In den frei gewordenen Klassenräumen ist inzwischen ein kleines Museum mit einer ständigen Filmausstellung der Kinder von Golzow eingerichtet. Winfried Junge erzählt in seinem neuen Werk über die Lebensläufe von fünf Golzowern, die heute alle der Generation 50plus angehören: Ilona und Winfried, die politisch Engagierten, sowie Jürgen, Petra und Christian, zu denen die Filmemacher eine Zeit lang den Kontakt verloren hatten. Zeitsprünge, Lücken in den einzelnen Biografien - die Portraits der beiden Frauen Petra und Ilona enden gar schon zu DDR-Zeiten. So zeichnet diesen Film der Mut zum Fragmentarischen aus, eine reizvolle Herausforderung für den Zuschauer, Fragen zu formulieren, Mutmaßungen anzustellen. Regisseur Winfried Junge indes denkt daran noch einmal fünf weitere Portraits zu zeigen: „Dann erst wäre das ‚Ende der unendlichen Geschichte’ wirklich erreicht. Titel vielleicht: ‚...so leben sie noch heute’.“
Die Protagonisten:
Jürgen, der zweite Jürgen der Klasse, zunächst Maler und Tapezierer, heute Transport- und Lagerarbeiter in Manschnow (Oderbruch): „Es wird schon irgendwie weitergehen, man darf bloß nicht aufgeben.“ (2005)
Christian, früher Landmaschinenschlosser, heute Haustechniker bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau in Berlin: „Mit Anpassen, Umpassen habe ich eigentlich nie Schwierigkeiten gehabt.“ (2005)
Ilona, Elektronikfacharbeiterin und spätere Jugendfunktionärin in Frankfurt (Oder): „Ich bin eben kein Mensch, der gerne vor der Kamera steht, der gerne vorm Mikrofon steht.“ (1982)
Petra, deren Traumberuf Ärztin war, die später als Bauingenieurin nach Mecklenburg zog, lehnte schon 1983 eine weitere Mitarbeit ab: „Wie man sich im Leben zurechtfindet, das kann man auf keiner Schule lernen.“ (1975)
Winfried, Dipl.-Ingenieur für elektronischen Gerätebau, früher auch Kommandeur der Kampfgruppe im Zellstoffwerkes Gröditz (Sachsen): „Wenn der Film nur das Gute von jedem bringt, dann ist doch die Sache am Ende unrealistisch.“ (1983)
Filmkritik
“Neben dem Glücksfall, dank der Beharrlichkeit der Filmemacher darin dem Erwachsenwerden und Altern einer Gruppe von Menschen und eines Ortes über rund 45 Jahre folgen zu können, sind es gerade die Berührung mit den Zeitläufen vom Mauerbau über die Wende bis hinein ins Merkel-Deutschland, in deren Schatten die Reihe entstand, die sie zu einem kostbaren Dokument deutscher Zeitgeschichte machen.” Film Dienst 2017
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