"Woodstock in Timbuktu – die Kunst des Widerstands” ist ein Dokumentarfilm über ein Musikfestival in der Sahara, das für den Erhalt seiner nomadischen Wurzeln und Kultur eintritt.
Synopsis
"Woodstock in Timbuktu – die Kunst des Widerstands” ist ein Dokumentarfilm über ein Musikfestival in der Sahara, das für den Erhalt seiner nomadischen Wurzeln und Kultur eintritt.
Für drei Tage und Nächte fand im Januar 2011 das elfte internationale Festival au Désert in den Dünen vor Timbuktu (Mali) statt. Dazu eingeladen haben Touareg oder besser gesagt Kel Tamaschek, wie sich die Sahara-Nomaden selbst nennen.
Das Festival bietet eine ideale Plattform für die Begegnung mit diesem legendären Volk, das sich in Zeiten der Globalisierung zum Widerstand aufgerufen fühlt. Die nomadische Lebensweise der Kel Tamaschek mit ihren seit Jahrhunderten überlieferten Traditionen findet sich in einer politischen Landschaft wieder, die äußerst bedrohlich für den Fortbestand ihrer Kultur ist.
“Gratulation der Band Bombino aus der Republik Niger - sie haben ihre Kalaschnikows durch Gitarren ersetzt!” Mit diesen Worten beginnt der Film nach einem Bühnenauftritt auf dem Festival.
Die ehemals französische Kolonie Mali ist ein Vielvölkerstaat und zählt zu den zehn ärmsten Ländern der Welt. Es ist das anspruchsvolle Ziel des Festival au Désert sich in diesem spannungsgeladenen Umfeld für dauerhaften Frieden einzusetzen. Teilweise auch international bekannte Musiker der Kel Tamaschek begegnen den Herausforderungen der Gegenwart. Drei sehr unterschiedliche Bands kommen zu Wort und Lied.
AMANAR wehrt sich in seinen Texten gegen die zunehmende Diskriminierung, die das Volk der Kel Tamaschek erfahren muss. Seit dem Ende der französischen Kolonialzeit auf fünf Länder der Sahara verteilt und durch Staatsgrenzen geteilt, werden die Nomaden immer mehr zu Außenseitern. An den Rand der Gesellschaft gedrängt, ist ihre Kultur dem Untergang geweiht. Wenn nicht gemeinsam dagegen angegangen wird und Hilfe von außen kommt, um ihre traditionelle Lebensweise zu erhalten.
TARTIT ist eine Frauenband. Nachdem ihre Mitglieder in der 1990ger Rebellion aus ihrer Heimat fliehen mussten, begannen die Frauen in einem Flüchtlingslager in Burkina Faso, einem südlichen Nachbarland Malis, gegen die lähmende Trostlosigkeit des Exils zu musizieren. In ihren Liedern geht es um Sehnsucht und Liebe. Und sie erheben ihre Stimmen gegen Wassermangel, Krieg und staatliche Ungerechtigkeiten in ihrer Wüstenheimat. Bei den Kel Tamaschek leben Frauen und Männer traditionell gleichberechtigt – auch eine Tatsache, die zu Spannungen mit benachbarten afrikanischen Kulturen führt.
BOMBINO macht weltweit Karriere. Ihr Sänger Oumar wird in den USA als Jimi Hendrix der Sahara vermarktet. Poetische Liedtexte zeichnen ein Bild der blutigen Rebellionen der vergangenen Jahrzehnte, verbunden mit dem tief empfundenen Stolz des ehrenvollen Kämpfers. Im Zentrum steht der Fortbestand der bedrohten Kultur und der eigenen Sprache. Auch warnen Bandmitglieder vor den Folgen weltweit zunehmender Gier nach Rohstoffen. Die unkontrollierte Ausbeutung in der Sahara durch multinationale Konzerne zerstört Lebensraum, die Natur und Unversehrtheit der Sahara.
Das Festival wehrt sich überdies gegen Vorurteile des Westens. Man spricht offen über al-Qaida – „Feiglinge“ – die wachsende Bedrohung des saharischen Friedens durch militante Islamisten/Salafisten und den Wunsch nach einem dauerhaften Frieden in der Region.
Der informative, politische Dokumentarfilm bewegt sich auf Augenhöhe und besticht durch die Schönheit der Wüstenlandschaft and ihrer Bewohner. Die natürliche Eleganz und der Mut zum künstlerischen Widerstand auf kultureller Ebene ermöglichen einen differenzierten Blick auf ein muslimisches Volk, das in mehr als einer Hinsicht mit westlichen Klischees aufräumt.
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