Blind
Staatstheater Hannover - Ballhof Eins
von Lot Vekemans
Die Beziehung zwischen Vater und Tochter war lange distanziert — zu groß sind die Differenzen, die sie trennen. Richard, einst ein erfolgreicher Ingenieur für Wasserwirtschaft ...
Die Beziehung zwischen Vater und Tochter war lange distanziert — zu groß sind die Differenzen, die sie trennen. Richard, einst ein erfolgreicher Ingenieur für Wasserwirtschaft und noch immer von seinem eigenen Können überzeugt, verachtet Helens idealistische Haltung als Anwältin und lehnt die Wahl ihres Ehemanns, eines Schwarzen Intellektuellen, ab. Helen wiederum wirft ihm vor, sich vor den Herausforderungen einer sich wandelnden Gesellschaft zu verschließen — von Geschlechter¬gerechtigkeit über Rassismus bis zum verantwortungs¬vollen Umgang mit natürlichen Ressourcen.
Während eines ihrer Besuche kommt es zu einem Zwischenfall: Die elektrischen Rollläden schließen sich plötzlich, als wäre ein Überfall im Gange. Vater und Tochter sind gezwungen, miteinander auszuharren — ob sie wollen oder nicht.
Lot Vekemans (deren Erfolgsstück „Judas“ bereits in der Cumberlandschen Galerie zu sehen war) beleuchtet in ihrem neusten Werk mit großer Sensibilität die scheinbar unüberbrückbaren Gegensätze, die heute in vielen Familien und Freundeskreisen zu Konflikten führen. Richard und Helen kämpfen politisch und persönlich miteinander — um die richtige Weltsicht, um ihre Souveränität, aber auch um ihre gegenseitige Liebe als Tochter und Vater. Wir erleben eine Beziehung, die menschlicher und tiefer kaum sein kann — wie ihm wahren Leben.
Die junge Regisseurin Leonie Rebentisch hat zuletzt mit ihrer Bühnenadaption des Romans „Gittersee“ am Berliner Ensemble auf sich aufmerksam gemacht. Einfühlsam, ohne falsches Sentiment und mit präzisem Fokus auf die Schauspieler*innen inszenierte sie die Geschichte rund um Republikflucht, Coming of Age und eine Jugendliche, die von der Stasi der DDR angeworben wird. Die Presse lobte die „schöne, klare, nie plakative Spielweise“ und die „Spannung und Psychologie, ohne dem Publikum das Denken abzunehmen“. Die Inszenierung wurde 2025 zum Festival „Radikal jung“ eingeladen. Leonie Rebentisch interessiert sich vor allem für dichte und ambivalente Beziehungskonstellationen, von denen auch „Blind“ eindrucksvoll handelt.
- 25.06.2025, 19:00 Uhr
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- 28.06.2025, 19:00 Uhr
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- 29.06.2025, 18:00 Uhr
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September
Der unsichtbare Mann
- 18.09.2025, 17:00 Uhr
Kick-off: Mitmachen!
- 21.09.2025, 15:00 Uhr
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- 28.09.2025, 19:00 Uhr
Jewish Chamber Orchestra Munich: Die Schlüssel von Toledo
- 29.09.2025, 11:00 Uhr
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