Der Geist in der Hamletmaschine
Staatstheater Hannover - Schauspielhaus
von De Warme Winkel frei nach William Shakespeare
Fragt man einen KI-Bot, welches Werk den absoluten Höhepunkt der westlichen Theatergeschichte darstellt, lautet die Antwort: „Hamlet“. Nicht überraschend, denn das Drama über den inneren Konflikt eines jungen Prinzen, der vom Geist seines Vaters aufgefordert wird, Vergeltung an dessen Mörder zu üben, hat Generationen begeistert, verstört und fasziniert. William Shakespeare vereint darin die großen Themen der Menschheit: Liebe, Rache, Tod und Wahnsinn. Kann das Stück „Hamlet“ damit als unangefochtene Krönung menschlicher Schaffenskraft gelten? ...
Fragt man einen KI-Bot, welches Werk den absoluten Höhepunkt der westlichen Theatergeschichte darstellt, lautet die Antwort: „Hamlet“. Nicht überraschend, denn das Drama über den inneren Konflikt eines jungen Prinzen, der vom Geist seines Vaters aufgefordert wird, Vergeltung an dessen Mörder zu üben, hat Generationen begeistert, verstört und fasziniert. William Shakespeare vereint darin die großen Themen der Menschheit: Liebe, Rache, Tod und Wahnsinn. Kann das Stück „Hamlet“ damit als unangefochtene Krönung menschlicher Schaffenskraft gelten? Oder hat dieses Vermächtnis inzwischen eine neue Instanz: die Künstliche Intelligenz, die zunehmend auch in den Bereich der Kreativität vordringt? Wie „Hamlet“ einst an der Schwelle vom Mittelalter zur Renaissance stand, so befinden wir uns heute am Übergang in ein digitales Zeitalter. Die Furcht vor der Übernahme durch Maschinen ist groß — angefacht von Milliardenunternehmen, deren „Anführer“ längst als Schlüsselfiguren dieser Entwicklung gelten. Doch sind nicht auch diese Herrschenden Produkte der menschlichen Spezies, die trotz moralischer Werte seit jeher die Welt, Tiere und einander ausbeutet? Könnte eine KI, eine unbestechliche, korrigierende Instanz, vielleicht sogar die Rettung bringen?
In Zusammenarbeit mit dem Ensemble in Hannover nähert sich die niederländische Theaterkompanie De Warme Winkel diesen Fragen mit spielerischer Leichtigkeit und einem vollen Arsenal der Theaterkunst. Ausgehend von „Hamlet“, wagen die Künstler*innen über den Blick in die Zukunft einen Rückschluss auf das, was Menschsein — oder eben nicht sein — bedeutet. Eine Konfrontation, so zeitlos wie notwendig.
De Warme Winkel (deutsch: Der heiße Laden) ist eines der bekanntesten Theaterkollektive der Niederlande. Die Gruppe um Ward Weemhoff und Vincent Rietveld fordert seit ihrer Gründung 2002 mit provokanten, humorvollen und scharfsinnigen Arbeiten die Theaterszene auf niederländischen wie internationalen Bühnen heraus. Immer wieder stellt De Warme Winkel sich radikal infrage und schöpft aus unterschiedlichsten Traditionen, Stilen und Mitteln der Bühnenkunst. So plagiierten die Künstler* innen Pina Bauschs „Café Müller“, rechneten in „Achterkant“ mit dem Repertoiretheater ab und befragten in „Gundhi“ die Ikone des Pazifismus Mahatma Gandhi. 2023 wurde ihre erste deutschsprachige Produktion „Der Bus nach Dachau“ zum Berliner Theatertreffen eingeladen.
Koproduktion mit De Warme Winkel
- 26.06.2025, 20:00 Uhr
Festival Theaterformen: A Year Without Summer
- 27.06.2025, 20:00 Uhr
Festival Theaterformen: A Year Without Summer
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September
PRIDE
- 13.09.2025, 19:30 Uhr
Mit anderen Augen
- 17.09.2025, 19:30 Uhr
Katja Riemann: Nebel und Feuer
- 18.09.2025, 19:30 Uhr
PRIDE
- 20.09.2025, 19:30 Uhr
Mit anderen Augen
- 24.09.2025, 19:30 Uhr
Wanja
- 25.09.2025, 19:30 Uhr
Mit anderen Augen
- 26.09.2025, 19:30 Uhr
Die Wut, die bleibt
- Inszenierung
- Bühne
- Sound
- Licht
- Dramaturgie