Jörg Widmann ist ein echtes Multitalent. Er gehört nicht nur zu den führenden deutschen Komponisten unserer Zeit, der unter anderen bei Hans Werner Henze und Wolfgang Rihm studiert hat, sondern ist auch ein erstklassiger Klarinettist und Dirigent. In der Elbphilharmonie präsentiert er sich nun in allen drei Rollen mit der Jungen Deutschen Philharmonie, mit der ihn eine lange Zusammenarbeit verbindet.

Während er in seiner eigenen Bearbeitung einer frühen Mendelssohn-Sonate an der Klarinette zu erleben ist, ist er bei der Interpretation von Robert Schumanns Zweiter Sinfonie, die von vielen als der Inbegriff der romantischen Sinfonie angesehen wird, als Dirigent gefragt.
Seine kompositorische Handschrift zeigt sich dann in seiner »Messe für großes Orchester«. Untypisch für eine Messkomposition kommt das Werk ganz ohne Chor und Solisten aus. »Die Musiker selbst sind die Protagonisten: Soli, Chor und Orchester in einem«, so Widmann über sein Werk. »An zentralen liturgischen Stellen erscheint das Notenbild wie eine riesenhafte Chorpartitur; jeder Musiker ›singt‹ auf seinem Instrument den jeweiligen Messetext.« weniger