Camilla Nylund
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Den internationalen Durchbruch errang Camilla Nylund in der Spielzeit 2004/05 mit zahlreichen Rollendebüts: als Elisabeth (»Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg«) an der Bayerischen Staatsoper München, als Salome in Köln, als Leonore (»Fidelio«) am Opernhaus Zürich. Diese drei Partien wurden Paraderollen für Camilla Nylund. So sang sie Salome in verschiedenen Produktionen der Wiener Staatsoper, in Toulouse, in Valencia (unter Zubin Mehta) und an der Semperoper Dresden sowie auch im Rahmen eines Japan-Gastspiels. 2009 debütierte sie äußerst erfolgreich mit dieser Rolle an der Opéra Bastille in Paris. Bei den Bayreuther Festspielen feierte sie 2011 ihr Debüt als Elisabeth in Richard Wagners »Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg«. Diese Rolle verkörperte sie auch in San Diego, in Köln, am Festspielhaus Baden-Baden (auf DVD veröffentlicht) und bei einem Japan-Gastspiel der Semperoper Dresden. Die Leonore in Ludwig van Beethovens »Fidelio« sang Camilla Nylund am Theater an der Wien, am Opernhaus Zürich und im Rahmen einer Japan-Tournee der Osterfestspiele Salzburg unter der Leitung von Sir Simon Rattle.
Die Titelrolle in Antonín Dvořáks »Rusalka« bildet einen weiteren Schwerpunkt in Camilla Nylunds Karriere. Dazu gab es eine Reihe bedeutender Debüts: 2008 bei den Salzburger Festspielen, 2011 am Royal Opera House Covent Garden in London (Hausdebüt) und 2012 am Gran Teatre del Liceu in Barcelona. Gleichermaßen bekannt ist die finnische Sopranistin für ihre Interpretation der Elsa von Brabant in Richard Wagners »Lohengrin«. Nach ihrem Debüt in Köln hat sie die Rolle an der Semperoper Dresden, an der Wiener Staatsoper, konzertant am Concertgebouw in Amsterdam und auch in San Francisco sehr erfolgreich verkörpert. Als Eva in Richard Wagners »Die Meistersinger von Nürnberg« war sie an der Staatsoper Hamburg, der Bayerischen Staatsoper München und der Semperoper Dresden zu erleben. Neben Wagner-Partien sind auch Strauss-Partien reich in Camilla Nylunds Repertoire vertreten. So sang sie die Titelrolle in »Arabella« an der Bayerischen Staatsoper in München, der Oper Frankfurt und an der Wiener Staatsoper, Chrysothemis in »Elektra« an der Nederlandse Opera, die Gräfin in »Capriccio« in Köln und Venedig sowie die Titelrolle in »Ariadne auf Naxos« an der Wiener Staatsoper. Weitere Opernproduktionen waren u. a. »Don Carlo« als Elisabetta an der Nederlandse Opera und »Eugen Onegin« als Tatjana an der Staatsoper Hamburg.
Bedeutende Neuproduktionen, in denen Camilla Nylund mitwirkte, waren u. a. Modest Mussorgskys »Chowanschtschina« als Emma an der Bayerischen Staatsoper München und Franz Lehárs »Die lustige Witwe« als Hanna Glawari an der Staatsoper Hamburg. An der Deutschen Oper Berlin sang sie die Irene in Richard Wagners »Rienzi« mit großem Erfolg, in Dresden trat sie als Esmeralda in »Notre Dame« von Franz Schmidt und in der Titelpartie von Richard Strauss’ »Daphne« auf; an der Finnischen Nationaloper in Helsinki war sie als Marietta in Erich Wolfgang Korngolds »Die tote Stadt« und als Marja in Aarre Merikantos »Juha« zu Gast. Im Mai 2013 feierte Camilla Nylund ihr äußerst erfolgreiches Rollendebüt als Sieglinde in Richard Wagners »Die Walküre« an der Wiener Staatsoper. In Genf sang sie die Titelrolle in Antonín Dvořáks »Rusalka« und in Frankfurt die Ariadne. Nach Bayreuth kehrte sie als Elisabeth und nach Helsinki als Marietta zurück. Weitere Verpflichtungen umfassten Neuproduktionen von Richard Wagners »Lohengrin« und Carl Maria von Webers »Der Freischütz« an der Wiener Staatsoper, die Titelrollen in Richard Strauss’ »Salome« (Staatsoper im Schiller Theater Berlin und Philadelphia Opera) und »Arabella« (Hamburgische Staatsoper), Leonore (»Fidelio«) unter Daniel Barenboim an der Staatsoper Berlin und Senta (»Der fliegende Holländer«) in Helsinki.
Engagements führen sie als Senta in Richard Wagners »Der fliegende Holländer« an die Staatsoper im Schiller Theater Berlin, an die Semperoper Dresden (als Chrysothemis in Richard Strauss’ »Elektra« sowie – in einer Neuproduktion – als Tatjana in Peter Tschaikowskys »Eugen Onegin«) und als Salome nach Tokio. Als Elsa von Brabant in Richard Wagners »Lohengrin« und als Salome kehrt sie an die Wiener Staatsoper zurück. Außerdem wird sie an der Nederlandse Opera Amsterdam als Feldmarschallin in Richard Strauss’ »Der Rosenkavalier« zu sehen sein.
Camilla Nylund ist regelmäßiger Gast bei führenden Orchestern Europas und Nordamerikas. Sie arbeitete u. a. mit Dirigenten wie Sir Simon Rattle, Nikolaus Harnoncourt, Franz Welser-Möst, Daniel Barenboim, Esa-Pekka Salonen, Helmuth Rilling, Marek Janowski, Fabio Luisi, Ingo Metzmacher, Osmo Vänskä, Philippe Herreweghe, Riccardo Muti und Jukka-Pekka Saraste. Einige Höhepunkte ihrer Konzerttätigkeit waren: Ludwig van Beethovens 9. Sinfonie in d-Moll op. 125 mit Daniel Barenboim in Chicago, unter Simon Rattle mit den Berliner Philharmonikern und, zusammen mit dem Orchester der Mailänder Scala, Robert Schumanns »Szenen aus Goethes Faust« mit Ingo Metzmacher in Berlin, Hans Werner Henzes Monumentaloratorium »Das Floß der Medusa« mit Sir Simon Rattle und den Berliner Philharmonikern. Außerdem hat sie Richard Strauss’ »Vier letzte Lieder« mit dem Oslo Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Jukka-Pekka Saraste gesungen.
Camilla Nylund hat diverse Alben aufgenommen – mehr als dreißig CD- und DVD-Aufnahmen, bei Labels wie Sony Classical, Ondine, Hänssler Classic, ArkivMusik, Arthaus Musik und anderen. Im Januar 2013 wurde die CD »Wagner« zusammen mit Klaus Florian Vogt von Sony Classical veröffentlicht. Weitere neue Veröffentlichungen beinhalten Gustav Mahlers 8. Sinfonie in Es-Dur, die »Sinfonie der Tausend« mit dem Royal Concertgebouw Orchester unter der Leitung von Mariss Jansons, sowie Live-Aufnahmen von Richard Strauss’ »Elektra« an der Nederlandse Opera Amsterdam. Ihr lang ersehntes Album »Transfiguration« mit berühmten Wagner- und Strauss-Szenen und Arien wurde 2011 von Ondine veröffentlicht.
In weiteren CD-Produktionen ist sie als Leonore zu hören, in der originalen Version von »Fidelio« von 1805 mit dem Vienna Radio Symphony Orchester unter Bertrand de Billy; des Weiteren auf einem Live-Mitschnitt ihres Rusalka-Debüts bei den Salzburger Festspielen 2008. Zusammen mit anderen Künstlern erscheint sie auch auf der CD »Children First« – einem Projekt der Unicef. In DVD-Produktionen ist Camilla Nylund u. a. bei Arthaus Musik vertreten, das den Mitschnitt »Rienzi« (Camilla Nylund in der Rolle der Irene) an der Deutschen Oper Berlin veröffentlicht hat, sowie in einer »Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg«-Produktion (hier als Elisabeth) des Festspielhauses Baden-Baden. Im Mitschnitt des Opernhauses Zürich 2004 sang sie Leonore in »Fidelio«, unter der Leitung von Nikolaus Harnoncourt, veröffentlicht von ArkivMusic. 2007 wurde Modest Mussorgskys »Chowanschtschina« live von der Bayerischen Staatsoper München veröffentlicht und 2002 kam ihre erste DVD-Einspielung auf den Markt: »Antikrist« von Rued Langgaard, zusammen mit der Royal Danish Opera.
Camilla Nylund wurde im finnischen Vaasa geboren und erhielt ihre musikalische Ausbildung von Prof. Eva Illes und am Mozarteum Salzburg. 1995 bekam sie für ihre herausragenden Leistungen die Lilli-Lehmann-Medaille von der Internationalen Stiftung des Mozarteums verliehen. Seit 2003 studiert sie bei Prof. Irmgard Boas. Nach einem herausragenden Hausdebüt an der Niedersächsischen Staatsoper Hannover wurde sie von 1995 bis 1999 Ensemblemitglied. 1996 hatte Camilla Nylund ihr Hausdebüt an der Finnish National Opera als Gräfin Almaviva in »Le nozze di Figaro«.
Von 1999 bis 2001 war sie als festes Ensemblemitglied der Semperoper Dresden engagiert, wo sie unter anderem auch durch ihre Darbietungen in Wolfgang Amadeus Mozarts »Così fan tutte« und »La clemenza di Tito«, Giuseppe Verdis »Falstaff«, Richard Wagners »Die Meistersinger von Nürnberg« und »Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg«, Richard Strauss’ »Arabella« und »Der Rosenkavalier«, Carl Maria von Webers »Der Freischütz« und Johann Strauss’ »Die Fledermaus« bekannt wurde. Während ihres Dresden-Engagements wurde sie mit dem Christel-Goltz-Preis ausgezeichnet.
2008 wurde ihr der Titel »Kammersängerin« vom Freistaat Sachsen verliehen. 2013 erhielt sie den Großen Preis des schwedischen Kulturfonds in Finnland für ihre herausragenden Leistungen sowie die Medaille Pro Finlandia vom finnischen Staatspräsidenten.
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