Synopsis
Die Adorno-SonateDas Selbstbewusstsein von der Nichtigkeit
Der 25. Todestag von Theodor W. Adorno datierte auf den 6. August des Jahres 1994. Er war ein Anlaß, Denken und Werk dieses Philosophen aus heutiger Sicht und Welterfahrung zum einen historisch zu befragen, zum anderen - und dies ist in der Adorno-Sonate der Fall - wäre ein produktiver Umgang gefragt. Auf der Suche nach neuen, bislang noch unveröffentlichten Texten, die zugleich zum selbstschöpferischen Umgang animieren, stieß der Berliner Autor Uli Aumüller auf die in der Adornogesamtausgabe des Suhrkampverlages erst im Jahr 1994 veröffentlichten Fragmente und Notizen Adornos zu Ludwig van Beethoven. Auf Aumüller wirkten diese Texte wie ein Material, das wie es auch Herausgeber Rolf Tiedemann in Vorwort der Ausgabe formuliert, zur Vollendung zu einer Form der Vermittlung geradezu drängt und provoziert. Aumüller - experimentfreudiger Hörspielmacher - las all diese Gedanken, Notate und Splitter als Szenen, er ordnete einige von ihnen neu, komponierte sie quasi im Beethovenschen Sinn, und setzte sie in heutige akustische Realitäten.
Adorno selbst, sein Herausgeber, seine Witwe, eine junge Studentin und als zweifelnder Kommentator auch der Autor selbst kommen zu Wort. In einer sich Runde um Runde tiefer hineinarbeitenden akustischen Szenerie, die sowohl dem Philosophen als dem Musiker, und beider Anspruch auf die Humanität auf bestürzende Weise nachspürt. Das im Einleitungsteil sehr komprimierte Hörstück ist vielschichtig konzipiert. Seine Grobabschnitte nehmen Bezug auf die Teile einer Beethoven´schen Symphonie, zuweilen ist der Gestus des Sprechens wichtiger als klingender Wortgehalt. In den Pausen wird gelauscht. Auf die Stille im nächtlichen Park. Auf die Schritte der Sprecher, auf die S-Bahn, die am Berliner Hackischen Markt wie Musik klingt und verwendet wird.
Manuskript
Vorwort
Kritik Süddeutsche Zeitung
Diese Produktion kann als CD zum Preis von 12,80 € bei der inpetto filmproduktion bestellt werden. Bitte schreiben Sie eine mail an: bestellungen@inpetto-filmproduktion.de