Synopsis
Am 3. Februar 2022 wurde im Rahmen einer Pressekonferenz die Auswahl für das Berliner Theatertreffen 2022 bekanntgegeben. Sieben Theaterkritiker:innen haben sich in ihren Jury-Diskussionen auf die "bemerkenswertesten" Inszenierungen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz festgelegt, deren Premieren im Zeitraum 6. Februar 2021 bis 28. Januar 2022 lagen.Im Interview erläutern zwei der Juror:innen, Katrin Ullmann (Hamburg) und Petra Paterno (Wien), den Auswahlprozess. Die Fragen stellen Christian Rakow und Esther Slevogt aus der nachtkritik-Redaktion. Das Gespräch fand im Anschluß an die Pressekonfernz in einem Bürocontainer neben dem Haus der Berliner Festspiele statt, das gerade umfangreich saniert wird.
Es geht unter anderem um: Sichtungen in halbvollen Theatersälen | Das neue Kräfteverhältnis in Wien | Signas Vollkontakttheater als Herausforderung für die Berliner Festspiele | Ebbe und Leuchttürme in der freien Szene | Die Frauen-Regiequote als Vorgabe für die Juryarbeit | Das Verschwinden des Schauspieler:innentheaters.
Die Gesprächspartnerinnen:
Katrin Ullmann, 1971 in Heidelberg geboren, studierte Germanistik und Kunstgeschichte in Hamburg. Seit 1998 freie Journalistin und Kritikerin unter anderem für Theater heute, nachtkritik.de, Tagesspiegel, taz, tanz, Deutschlandfunk Kultur und Die Zeit. 2011–2015 sowie seit 2021 Jurymitglied der Hamburger Kulturbehörde, seit 2018 Jurymitglied des NPN.
Petra Paterno, 1971 in Oberpullendorf/Burgenland geboren, studierte Theaterwissenschaft in Wien, Paris und New York. Seit 1997 Theaterkritikerin für diverse Medien, seit 2003 Redakteurin im Feuilleton der Wiener Zeitung, Schwerpunkt Theaterberichterstattung. Mehrjährige Jurytätigkeit etwa beim NESTROY-Preis sowie Beirätin für Darstellende Kunst.