
Mahler und Beethoven vierhändig | Duo Pleyel
VENTANA
Vom sinfonischen Schaffen Ludwig van Beethovens begeistert, holten sich die Zeitgenossen seine großartigen Orchesterwerke als Klavierbearbeitungen zu vier Händen auch in das intimere Ambiente der heimischen Musiksalons und gewannen ihnen dort eigene Qualitäten an Virtuosität, aber auch viele subtile Nuancen ab. Die besondere körperliche Nähe auf der Klavierbank spielte dabei sicherlich auch ihre Rolle, wurde Vergleichbares nach damaliger Konvention Personen, die nicht miteinander verwandt ...
Vom sinfonischen Schaffen Ludwig van Beethovens begeistert, holten sich die Zeitgenossen seine großartigen Orchesterwerke als Klavierbearbeitungen zu vier Händen auch in das intimere Ambiente der heimischen Musiksalons und gewannen ihnen dort eigene Qualitäten an Virtuosität, aber auch viele subtile Nuancen ab. Die besondere körperliche Nähe auf der Klavierbank spielte dabei sicherlich auch ihre Rolle, wurde Vergleichbares nach damaliger Konvention Personen, die nicht miteinander verwandt waren, sonst nur beim Tanz zugestanden. Ein genialer Meister als Arrangeur war Beethovens Schüler und langjähriger Wegbegleiter Carl Czerny. Alexandra Nepomnyashchaya und Richard Egarr lassen sich als Duo am romantischen Hammerflügel auf Czernys pianistische Bearbeitung von Beethovens Pastoral-Sinfonie ein. Deren langsamer Satz bietet Passagen von atemberaubender Tiefe und Kontemplation, während der emphatische letzte Satz den vielleicht ekstatischsten Moment in Beethovens Gesamtwerk darstellt. Der Pastorale voraus geht ein musikalischer Liebesbrief von Gustav Mahler an seine zukünftige Frau Alma: das berühmte „Adagietto“ aus der fünften Sinfonie. Sie antwortete ihm darauf mit einem so schlichten wie vielsagenden „Komm!“.