Vorgefühle und Vergangenes
Philharmonie Berlin - Großer Saal
Fuga (2. Ricercata) à 6 aus „Ein musikalisches Opfer“ BWV 1079
für Orchester bearbeitet von Anton Webern
Alban Berg
Drei Bruchstücke aus „Wozzeck“ für Sopran, Kinderchor und Orchester op. 7, reduzierte Orchesterbesetzung in Anlehnung an die Fassung von Eberhard Kloke,
Text von Georg Büchner
Anton Webern
Variationen für Orchester op. 30
Alfred Schnittke
Concerto grosso Nr. 1 für zwei Violinen, Cembalo, präpariertes Klavier und Streichorchester
Webern, Berg, Schnittke.
Das sind klare kulturpolitische und ästhetische Ansagen ...
Fuga (2. Ricercata) à 6 aus „Ein musikalisches Opfer“ BWV 1079
für Orchester bearbeitet von Anton Webern
Alban Berg
Drei Bruchstücke aus „Wozzeck“ für Sopran, Kinderchor und Orchester op. 7, reduzierte Orchesterbesetzung in Anlehnung an die Fassung von Eberhard Kloke,
Text von Georg Büchner
Anton Webern
Variationen für Orchester op. 30
Alfred Schnittke
Concerto grosso Nr. 1 für zwei Violinen, Cembalo, präpariertes Klavier und Streichorchester
Webern, Berg, Schnittke.
Das sind klare kulturpolitische und ästhetische Ansagen, mit denen das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin (RSB) seine Saison 2020/2021 unter Nicht-Corona-Bedingungen eröffnen wollte. Und es bleiben Webern, Berg und Schnittke im ersten Programm der neuen, der besonderen Spielzeit!
Reduzierte Orchestergröße, Abstandsregeln und allgemeine Hygienevorschriften erwiesen sich als lockende Herausforderungen, die beim RSB-Team um den virtuosen Programmarchitekten Vladimir Jurowski vor allem eines bewirkten: Sie setzten eine ungeahnte Kreativität frei, die Sie im Konzert elektrisieren wird! Denn einerseits war es für das Orchester Ehrensache, so achtsam und respektvoll wie möglich auf die in vielen Jahren gewachsenen Erwartungen seines Publikums zuzugehen – auch was Spielplantreue betrifft –, andererseits hatte es mit spielerischen Mitteln so flexibel und pragmatisch wie nötig auf die aktuelle Situation zu reagieren.
Das bedeutet im konkreten Fall: Weberns fünfminütige Fünf Orchesterstücke op. 10 werden ersetzt durch die Webernsche Bearbeitung des berühmten Ricercars aus dem „Musikalischen Opfer“ von Bach für kleines Orchester. Bergs Bruchstücke aus „Wozzeck“ bleiben im Programm in einer adäquaten Fassung, die lediglich auf eine kleinere Orchesterbesetzung zugreift. Weberns Variationen op. 30 hingegen fließen aus dem Programm vom 11. September in das Saisoneröffnungskonzert ein. Und selbstverständlich steht der Name Alfred Schnittke an unveränderter Position. Auch wenn sein Concerto grosso Nr. 4 eine Aufgabe für Nach-Corona-Zeiten sein wird, kommt der große, in Russland geborene Deutsch-Jude des späten 20. Jahrhunderts mit dem Concerto grosso Nr. 1 zum Klingen, das im März 2020 beim RSB bereits programmiert war, coronabedingt jedoch ausfallen musste.
- Violine
- Sopran
- Dirigent / -in
- Choreinstudierung